Die Büsumer Werft-der letzte Teil

Heute kann ich endlich meinen Bericht über die Büsumer Werft zu Ende bringen! Ich habe mich nämlich mit jemandem unterhalten, der bis zum Schluss noch dort tätig war. Er hat mir ein Bild von sich gegeben und ich bin sehr gespannt, ob ihr ihn erkennt. Ich bin sicher, dass ihn viele von euch kennen, aber heutzutage ist er in einer ganz anderen Branche tätig. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja mal raten, um wen es sich handelt. Schreibt es einfach als "Kommentar", das geht ganz leicht: 1. Kommentar anklicken, 2. Kommentar schreiben, 3. Profil auswählen als "anonym", 4. 2x auf "Kommentar erstellen" klicken.
ICH FREU MICH DRAUF!
Bevor ich jetzt anfange, möchte ich euch auch heute wieder darauf aufmerksam machen, dass die Fotos in der Zeit entstanden sind, als noch Schnee lag. Wenn heute ein sonniger Tag gewesen wäre, hätte ich mich selbstverständlich nochmal für euch auf den Weg gemacht und hätte die Fotos erneuert, aber heute ist ein grauer Tag und von Frühlingsanfang leider nichts zu merken....
Hier jetzt also noch ein paar Infos : Das Ende der Büsumer Werft wurde ja durch die Werftenkrise hervorgerufen. Außerdem gab es keine Aufträge mehr für den Bau von Spezialtankern, da der internationale Markt gesättigt war.
Der ganze Harmstorf Konzern umfasste damals 3000 Mitarbeiter. Dazu gehörte die Flensburger Schiffbaugesellschaft, kurz FSG, die Schlichting-Werft in Travemünde, die Büsumer Werft und als Holding-Gesellschaft die Harmstorf-Werft in Hamburg.
Das die Büsumer Werft schließen musste, war letztendlich eine politische Entscheidung. Gutachter von der Westdeutschen Landesbank in Berlin hatten den Standort in Büsum als negativ beurteilt, obwohl unser Hafen einer der wenigen tiedeunabhängigen Häfen in Schleswig-Holstein ist.
Bis Mitte 1986 waren, einschließlich Fremdfirmen wie Maler oder Isolierfirmen, insgesamt 800 Mitarbeiter in Büsum tätig. Nach und nach wurden dann immer mehr Firmen abgezogen und Mitarbeiter entlassen. Am Schluss wurden Lieferungen nur noch gegen Barkasse getätigt, es gab kein Vertrauen mehr in die Büsumer Werft. Trotzdem wurde der Arbeitsalltag bis zum Schluss so gut es ging aufrechterhalten. Kurz vor der Schließung war nur noch eine ganz kleine Mannschaft "an Bord".
Der Mann, der mir diese letzten Infos gegeben hat, gehörte dazu...


Heutzutage gibt es 2 kleine Werften in Büsum: die Landberg-Werft seit ca. 1982 (früher Lührwerft)













und seit Mitte der 80er Jahre Marscheider (früher Kohnert)  
Beides sind reine Reparatur-Werften, wobei die Landberg-Werft Holzschiffe repariert und Marscheider alles bearbeitet, was mit Stahlbau zu tun hat. Schiffe werden auch heute noch im kleinen Stil verlängert.

Aber auch heutzutage ist das Gelände der Büsumer Werft noch belebt und am Eingang stehen immer noch die beiden Buchstaben "B W"

Außerdem ist dort eine Kinder-und Jugendeinrichtung untergebracht, das FTZ  (Forschungs- und Technologiezentrum Westküste) nutzt einen Teil, es gibt einen Elektriker, ein Kugellager, Nordfisch, Stöfen und den Segelsportverein.






Jetzt bleibt mir eigentlich nur noch, euch ein Bild aus dem Jahre 1972 zu zeigen als die Büsumer Werft noch in ihrer Blütezeit stand.

Hier endet nun mein Bericht über die Büsumer Werft. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, das alles zu recherchieren. Manche Dinge wusste ich, an manche kann ich mich auch erinnern, z. B. dass früher immer um 16.15h die Werkssirene ging und alle Mitarbeiter das Gelände verließen, aber das Meiste war mir neu. Ich hoffe, es hat euch auch gefallen.

Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Moin aus Büsum

Moin aus Büsum

Moin aus Büsum