Die Büsumer Werft Teil I

Ich hab mal ein bißchen in der Geschichte gestöbert und verfolgt, wie sich die Büsumer Werft und der Hafen im Laufe der Jahre verändert und entwickelt haben, bis die Werft dann am 30. September 1986 um 15.30h nach Beendigung der letzten Schicht geschlossen wurde. Viele Infos habe ich dazu im Internet gefunden, aber ganz interessant und wertvoll war mein Besuch im Amtsarchiv. Der Archivleiter Herr Braune hat mir Hintergrundwissen vermittelt und alle alten Bilder, die ich in diesem und den folgenden Berichten reinstelle, durfte ich aus seiner Sammlung abfotografieren. Einen ganz besonderen Dank an Herrn Braune, der mir freundlicherweise seine Zeit zur Verfügung gestellt hat!
1720 entsteht das Hafenbecken I, das jedem besser als Museumshafen bekannt sein dürfte. Den Namen Wilhelm Külper kennen bestimmt auch viele von euch von der Wilhelm-Külper-Straße (Parallelstraße zur Bahnhofsstraße). W. Külper, ein Störfischer (der Stör ist ein Fisch aus der Urzeit und der einzige heimische unechte Knochenfisch; gilt heutzutage nahezu als ausgestorben; Anm. von mir) führt 1895 das Fischen mit Netzen aus Segelbooten ein-die heutige Kutterfischerei.
Schnell gehen 12 Kutter auf Fischfang und da an diesen Kuttern auch Reparaturen durchgeführt werden müssen, wird am 10.1.1902 in einer Generalversammlung des Büsumer Fischervereins, dessen Mitbegründer Wilhelm Külper war, ein "Antrag an das Kirchspiel um Überlassung eines Grundstücks am Hafen zwecks Anlegung eines Hellings" gestellt. (Helling ist der Platz auf der Werft, auf dem neue Schiffe gebaut werden; auf den Docks werden die Schiffe repariert). Dem Antrag wird stattgegeben und es entsteht die 1. Büsumer Werft, damals noch auf dem Gelände des heutigen Tonnenhofes.
1905/06 wird das Hafenbecken I vergrößert und das Hafenbecken II gebaut. Bis 1927 bleibt die Werft unter der Leitung von Hermann Albers auf diesem Gelände, dann wird sie abgerissen, der Tonnenhof entsteht. Inzwischen ist "die neue Insel" (zwischen Hafenbecken II und III, wo heute z.B. das "Museum am Meer" liegt) errichtet worden. Dort entsteht die neue Werft. Am 11.10.1927 wird die "Feuerland" vom Stapel gelassen und läuft am 24.11.1927 nach einem Gottesdienst unter Glockengeläut aus dem Büsumer Hafen aus. Sein Eigner ist Gunther Plüschow, eigentlich ein Flieger und er macht sich auf den Weg nach Südamerika, um das weitgehend unbekannte "Feuerland" zu erkunden. 1931 stirbt Gunther Plüschow bei einem Flugzeugabsturz in Argentinien. Im Jahre 2006 wird die Feuerland von den Falkland-Inseln wieder in den Büsumer Hafen gebracht, wo man sie seitdem im Museumshafen gewundern konnte bis sie vor einiger Zeit nach Hamburg zur Restaurierung gebracht wurde. Nach Abschluß der Restaurationsarbeiten kommt das Schiff natürlich wieder zurück in unseren Hafen.
Das war der 1. Teil über den Büsumer Hafen und die Werft. Ich habe alles nach besten Wissen und Gewissen geschrieben und hoffe, dass mir keine Fehler unterlaufen sind!

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